STS 2030 startet die Umsetzung

01. Juli 2022

STS 2030 startet die Umsetzung

Museum fuer Gestaltung in Zuerich am 30. Juni 2022 Photo Siggi Bucher

Das Programm Sustainable Textiles Switzerland will die Textilbranche fairer und nachhaltiger gestalten. Von Anfang an dabei sind die beiden Swiss Fair Trade Mitglieder glore und RRREVOLVE.

glore erklärt: «Bei uns liegt Nachhaltigkeit in der DNA, selbst der Name glore (globally responsible fashion) trägt den Wert in sich. So kreieren wir mit Überzeugung und viel Fachwissen eine Plattform für die Mode der Zukunft. Es ist für uns eine naheliegende Entscheidung, Teil von STS2030 zu sein. Wir glauben an das Miteinander und wollen gemeinsam mit Gleichgesinnten die Textilbranche in der Schweiz grundlegend revolutionieren.»

Ebenfalls erklärt RRREVOLVE ihr Committment: «Seit Anfang an dreht sich bei uns alles um Faire Mode und nachhaltige Alternativen. Wollen wir aber wirklich etwas bewegen, müssen wir die Probleme gemeinsam, im grösseren Rahmen, angehen. STS 2030 sehen wir als eine Initiative die dies macht. Daher sind wir gerne mit von der Partie und hoffen, dem Ziel von faireren, nachhaltigeren Wertschöpfungsketten damit einen Schritt näher zu kommen.»

Mit STS 2030 übernimmt die Schweiz eine Vorreiterrolle. Das Programm bündelt die Kräfte der Schweizer Textil- und Bekleidungsbranche, indem es AkteurInnen entlang der gesamten Wertschöpfungskette vereint. Die verpflichteten Unternehmen und Organisationen haben sich gemeinsame Ziele gesetzt: (1) Eine massive Reduktion der Treibhausgasemissionen im Textilsektor, (2) die Förderung fairer Löhne und menschenwürdiger Arbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette, (3) die Förderung von innovativen Geschäftsmodellen hin zu einer Kreislaufwirtschaft und (4) Transparenz, um sicherzustellen, dass nachhaltige Einkaufsentscheidungen getroffen werden können.  

Basierend auf einer vorgegebenen Roadmap werden die Unternehmen und Organisationen, welche sich zur Zielerreichung verpflichten, Jahr für Jahr spezifische Massnahmen umsetzen und messen. Dabei wird zum einen das Angebot der Unternehmen und Organisationen auf die Nachhaltigkeitsziele ausgerichtet. Zum anderen soll durch eine proaktive Informationspolitik ein Bewusstsein für nachhaltigen Konsum gefördert werden. 

Träger des Programms STS 2030 sind neben Swiss Fair Trade die zwei weiteren  Branchenverbände Swiss Textiles und amfori Schweiz. Es hat ausserdem den Rückhalt des Bundesamts für Umwelt (BAFU) und des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO), die sich als Teil der Steering-Group für das Programm stark machen. Mit der Stadt Zürich als verpflichtete Akteurin hat das Programm zudem eine erste wichtige Pionierin aus der öffentlichen Hand gewonnen.  

Bisher verpflichtet haben sich aus dem Handel: Transa Backpacking AG, Coop, glore, PKZ Burger-Kehl & Co., Migros, RRREVOLVE; aus der Textilproduktion: E. Schellenberg Textildruck AG, Bächi Cord AG sowie die Brands CALIDA, Mammut Sportsgroup AG, Balsiger Textil AG (mit Lavie und Journey Living), die Holy Fashion Group (mit JOOP!, Windsor und Strellson), Collectif mon Amour, the Blue Suit, und der Textildienstleister Testex. Mit der Stadt Zürich als verpflichtete Akteurin hat sich zudem eine erste wichtige Pionierin aus der öffentlichen Hand, als Abnehmerin von Textilien für das öffentliche Beschaffungswesen, zu den Zielen verpflichtet. 

Was sie eint, ist der partnerschaftliche Ansatz des Programms mit dem Ziel, gemeinsam eine grosse Hebelwirkung zu erreichen. Ebenfalls verpflichten sich die Unternehmen aus einem Selbstverständnis heraus, ihre soziale und ökologische Verantwortung wahrzunehmen und einen Beitrag zur Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele zu leisten. So erklärt beispielsweise Coop ihre Beweggründe für eine Verpflichtung folgendermassen: “​​Es ist ein partnerschaftlicher Ansatz, um drängende Nachhaltigkeitsfragen entlang der textilen Wertschöpfungsketten mit gemeinsamen Lösungsansätzen vorwärts zu bringen.” Transa erklärt ihr Commitment: «[…] Aus einem Selbstverständnis heraus möchten wir Verantwortung wahrnehmen und zur Erreichung der UNO Sustainable Development Goals (SDGs) beitragen. STS 2030 unterstützt uns dabei, uns auf dem Weg in Richtung einer nachhaltigeren Wirtschaft mit Verbündeten zusammenzuschliessen.»  

 

Mehr Informationen auf www.sts2030.ch  

Weitere Beiträge

Workshop: Faire Löhne in der Lieferkette – Berechnung und Strategien

In diesem Workshop wurden den Teilnehmenden Instrumente und Strategien vermittelt, um existenzsichernde Löhne zu berechnen und erfolgreich in ihren Lieferketten umzusetzen.

So funktioniert sozial nachhaltige Beschaffung

Ein neues Gutachten der Berner Fachhochschule zeigt auf, wie Städte und Gemeinden sozial nachhaltig beschaffen können. Die Autorinnen formulieren praxisorientierte Handlungsempfehlungen, wie Gemeinden die soziale Nachhaltigkeit mit den (oft knapp) vorhandenen Ressourcen im Beschaffungsprozess umsetzen können und beleuchten dabei Risiken und Fallstricke. 

Der Fair Fashion Award 2024 zeichnet die Gewinnenden aus

Der erste Award für faire Textilien der Schweiz geht an Jungle Folk in der Kategorie Aufstrebend, und an FTC Cashmere in der Kategorie Etabliert.

Workshop: Menschenrechtliche Sorgfaltspflicht und Strategien zur Risikoverhinderung und -minimierung

In diesem Workshop wurde die Validität der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht untersucht und effektive Lösungsansätze diskutiert, um Risiken in Lieferketten zu reduzieren und zu verhindern.

Workshop: Nachhaltigkeitskommunikation in der textilen Wertschöpfungskette

Am 18. September veranstalten wir einen Workshop zur Nachhaltigkeitskommunikation in der textilen Lieferkette. Dieser Workshop widmete sich den Herausforderungen und Lösungsansätzen zur Umsetzung einer klaren, strategischen Kommunikation in Nachhaltigkeitsthemen.

Neue ETH-Studie zeigt Potenzial nachhaltiger Beschaffung auf 

Die jährlichen Ausgaben der öffentlichen Hand in der Schweiz bergen ein bedeutendes Potenzial für nachhaltige Beschaffung: Auf Gemeindeebene belaufen sie sich auf satte 58 Millionen Franken. Diese Tatsache verdeutlicht eine Untersuchung im Rahmen einer Masterarbeit der ETH Zürich.

Beyond Threads – Zukunftsforum Nachhaltige Textilien 2024

Zum 8. Mal fand das Zukunftsforum – Nachhaltige Textilien in Glarus Nord statt. Die beiden Tag stand unter dem Motto «Beyond Threads». Denn bei zukunftsfähigen Textilien geht es um mehr als nur die Fäden.

Diese Schweizer Unternehmen sind Vorbilder für Nachhaltigkeit in der Textilbranche

Heute werden die Finalisten des Fair Fashion Awards veröffentlicht. In zwei Kategorien – Aufstrebend und Etabliert – konnten sich sechs Textilunternehmen gegenüber rund 40 Bewerbende durchsetzen.

Swiss Fair Trade Mitglieder sind Vorreiter im Bereich Nachhaltigkeit!

Als die beiden nachhaltigsten Marken in der Schweiz werden zwei langjährige Mitglieder von Swiss Fair Trade wahrgenommen.