Genossenschaften

Genossenschaften

Selbstverantwortung, Selbstverwaltung und Selbsthilfe.

Im Fairen Handel sind Produzenten nicht nur an der Entstehung der Wertschöpfung beteiligt, sondern haben auch Anteil am geschaffenen Mehrwert. Mit dem Genossenschafts-System leben Kleinbäuerinnen und Kleinbauern Selbstverantwortung, Selbstverwaltung und Selbsthilfe. Dies zeigen die drei Kooperativen Apicoop in Chile, CoopeAgri in Costa Rica und Cocovico in der Elfenbeinküste. Sie sind ein wichtiger Faktor in der lokalen Gesellschaft und verbessern die Lebensgrundlage der Menschen.

Das Jahr 2012 wurde von den Vereinten Nationen zum «Internationalen Jahr der Genossenschaften» erklärt, um die weltweite Bedeutung von Genossenschaften für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung zu betonen. «Genossenschaftliche Unternehmen schaffen eine bessere Welt» lautet das Motto des UNO-Jahrs der Genossenschaften und unterstreicht damit auch die Ziele des Fairen Handels.

Apicoop – ein Hoffnungsträger für die Menschen in Chile

Es sind entlegene Dörfer wie Malhue in der Region Valdivia im Süden von Chile, in der die Honig-Kooperative Apicoop ein Hoffnungsträger für die Menschen wurde: Die Kooperative zählt fast 500 Mitglieder aus sieben regionalen Genossenschaften. Apicoop übernimmt den Honigexport für die Genossenschafter. Aber nicht nur: Neumitgliedern werden auch Bienenstöcke zur Verfügung gestellt, die durch Honiglieferungen abgezahlt werden können.

CoopeAgri feiert ihren 50. Geburtstag!

Stolz kann die Genossenschaft der Kleinbauern aus dem Bezirk Pérez Zeledón in Costa Rica auf ein halbes Jahrhundert Geschichte zurückblicken: Ursprünglich als Kaffee-Kooperative gegründet, spezialisierte sie sich bald schon auf den Anbau von Zuckerrohr und nahm 1974 sogar eine eigene Zuckerraffinerie in Betrieb. Diese Pionierleistung ermöglichte es CoopeAgri, den gesamten Produktionsprozess zu kontrollieren und den Mehrwert aus dem verarbeiteten Zucker – der in der Regel Grossunternehmen vorbehalten ist – zugunsten der Zuckerrohrbauern zu nutzen.

Cocovico: 200 Marktfrauen verschaffen 5000 Menschen ein Einkommen

Cocovico steht für «Coopérative de Commercialisation de Produits Vivriers de Angre», Genossenschaft der Lebensmittelhändlerinnen von Cocody. Die Kooperative aus der Elfenbeinküste wurde 1993 von sechs Händlerinnen gegründet und zählt heute 200 Mitglieder. «Lange verkauften wir unsere Waren auf der Strasse», erinnert sich Cocovico-Präsidentin Rosalie Botti. «Davon konnten wir kaum leben, und die hygienischen Zustände waren sehr schlecht. Deshalb kamen wir Marktfrauen auf die Idee, eine eigene Markthalle zu errichten.»

Hier geht es zum Interview mit Elvira Wiegers, Geschäftsführerin von Oikocredit deutsche Schweiz.

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