Mittel gegen Armut

Mittel gegen Armut

Wie Fairer Handel den Kakaoproduzentinnen hilft.

Jeder Schweizer, jede Schweizerin isst durchschnittlich knapp 12 kg Schokolade im Jahr. Doch Kakao, der wichtigste Bestandteil von Schokolade, wird häufig unter prekären Bedingungen produziert. Vielfach leben die ProduzentInnen unterhalb der Armutsgrenze und Kinder werden für die schwere Arbeit auf den Plantagen eingesetzt (siehe auch: „Armut trotz Arbeit“). Für KakaoproduzentInnen stellt der Faire Handel oft die einzige Möglichkeit dar, ihr Einkommen und ihr Leben zu verbessern (siehe auch: „Ghana und der Kakao – ein Porträt“).

Fairer Handel schützt vor Preisschwankungen

Mit langfristigen Handelsbeziehungen und stabilen Preisen will der Faire Handel den
KakaoproduzentInnen ein gesichertes Einkommen garantieren.

Die stabilen Preise sind für die Kakaobauern/-bäuerinnen von besonderer Bedeutung, denn auf den Rohstoffmärkten, auf denen auch Kakao gehandelt wird, kommt es häufig zu grossen Preisschwankungen. So ist der Kakaopreis beispielsweise in den vergangenen Monaten stark gesunken. Die Abbildung zeigt die Preisentwicklung des Kakaos des letzten Jahres. Ein solcher Preiszerfall stellt für die in Armut lebenden ProduzentInnen eine Existenzbedrohung dar. Mit dem Fair Trade-Mindestpreis schafft der Faire Handel Stabilität und Sicherheit für die Bäuerinnen und Bauern.

 

Weiterentwicklung der Gesellschaft

Ein weiterer Vorteil des Fairen Handels ist die Fair Trade-Prämie, die zusätzlich zum Preis ausbezahlt wird (200 Dollar pro Tonne Kakao). Mit dem Geld können die in einer Kooperative organisierten Kakaobauern/-bäuerinnen Investitionen in verbesserte Produktionstechnologien oder Infrastruktur tätigen. Zudem werden häufig Projekte für die Gemeinschaft (Aufbau von Schulen, Aufklärungsprogramme zur Gesundheit oder Gleichstellung der Geschlechter) unterstützt, welche zur Verbesserung der Lebensstandards der gesamten Gesellschaft beitragen. In der Kooperative Asunafo North Union in Ghana konnten bereits vielseitige Projekte mit der Prämie ermöglicht werden. Neben Schulungen zum Kakaoanbau wurden z. B. Familien bei der Bezahlung der Schulgebühren unterstützt.

Der Faire Handel hilft den KakaoproduzentInnen, ihre Einkommen zu verbessern und bietet mit dem Mindestpreis ein Sicherheitsnetz nach unten. Mit den Investitionen, die durch den Fair Trade-Zuschlag ermöglicht werden, kann sich die Gesellschaft entfalten und weiterentwickeln.

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