Adivasi in Indien – bioRe Stiftung

Ethnische Diskriminierung

Animationsschulen der bioRe Stiftung in Indien

 

Die bioRe® Stiftung hat ein Schulprojekt gegen Kinderarbeit in Indien initiiert, um benachteiligte Kinder in ländlichen Gegenden das Recht auf Bildung zu ermöglichen.


Einleitung
Adivasi sind indigene Bevölkerungen, die traditionell in Kleingesellschaften in Indien Leben. Die meisten Adivasigemeinschaften sind nach wie vor in Feldbau, Viehhaltung und Handwerk tätig und dies meist nur zur zur eigenen Versorgung.

Zusammen mit den unberührbaren Kasten gehören die Adivasi – insbesondere in den Städten, wo die traditionellen Subsistenzgrundlagen nicht mehr durchgeführt werden können – zu den ärmsten Menschen in Indien. Ca. 10 Millionen Adivasi leben in städtischen Slums, ca. 90 % unter der Armutsgrenze. Als Nicht-Hindus werden sie in der indischen Gesellschaft trotz gegenteiliger Gesetze nach wie vor als Ausgestoßene benachteiligt (1).

Das Ziel des Animationsschulprojektes von bioRe® in Indien ist es, benachteiligte Kinder in ländlichen Gegenden einzuschulen und ihnen das Recht auf Bildung zu ermöglichen.

Projekthintergrund
Die bioRe® Association arbeitet in der ländlichen Gegend der indischen Provinz Madhya Pradesh und fördert Kleinbauern durch den Biolandbau und Infrastruktur-Projekte. In den Dörfern rund um das bioRe® Trainingscenter für biologische Landwirtschaft in Kasrawad ist vielen Kindern der Zugang zu Schulbildung verwehrt.

In einer Umfrage hat sich gezeigt, dass Kinder oft nicht zur Schule gehen konnten und dass sie auf dem Bauernhof arbeiten mussten. Die Gründe für fehlende Schulbildung liegen darin, dass es oft keine Schulen in diesen Dörfern gibt, oder dass die öffentlichen Schulen für die Kinder zu weit entfernt sind, oder dass die Qualität in den öffentlichen Schulen auf Grund der Abwesenheit von Lehrern litt. Die bioRe® Association hat deshalb ein Schulprojekt gegen Kinderarbeit initiiert und unterstützt die Gemeinschaften über das Animations-schulprojekt, damit sie ihren Kindern eine Schulbildung ermöglichen können.

Der Ansatz
Die drei Pfeiler der Animationsschulen sind Schulbildung, Berufsbildung und Gemeinschaftsbildung. Die bioRe® Association arbeitet eng mit der jeweiligen Dorfgemeinschaft zusammen und unterstützt diese, eine eigene Schule zu gründen. Der Ansatz der Animationsschulen ist es, die Dorfbewohner für Bildung zu sensibilisieren, um dann gemeinsam einen Schulunterricht aufzubauen. So trägt die Gemeinschaft die Schulen, und Elternvereine unterstützen die Umsetzung.

Die Lehrpersonen sind lokale Bewohner, die als Animatoren den Schulunterricht gestalten. An erster Stelle steht das Organisieren eines guten und regelmässigen Unterrichts, nicht der Bau eines Schulhauses. So starten viele Animationsschulen mit nicht viel mehr als einem Unterstand, Schiefertafeln und ein paar Sitzmatten. Anfänglich findet der Unterricht im Haus einer Bauernfamilie statt, bis die Dorfgemeinschaft einen Unterstand baut oder ein Dorfbewohner Land für den Bau eines Schulhauses zur Verfügung stellen kann.

Hier finden Sie weitere Informationen über das Animationsschulprojekt von bioRe®.

HILFE IN DER CORONA-KRISE
Die Schulprojekte der bioRe® Stiftung sind in dieser Notsituation erst recht auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Damit die Kinder der Bauernfamilien eine Perspektive für die Zukunft haben, ist es wichtig Ihre Bildung zu sichern.»

Sie können die Projekte der bioRe® Stiftung auf vielseitige Weise unterstützen. bioRe® dankt Ihnen herzlich für Ihre Spende oder Ihre Mitgliedschaft.: http://www.biore-stiftung.ch/stiftung/

 

(1) Hörig, Rainer (2014): «Indiens bedrohte Ureinwohner». Bundeszentrale für politische Bildung, https://www.bpb.de/internationales/asien/indien/44424/adivasi-in-indien (Stand 10.4.2020).