9. Mai 2020
Folgerungen aus COVID-19
Heute ist der Tag des Fairen Handels. Für viele Menschen in der Schweiz beginnt am Montag, dem 11. Mai wieder ein Stück Alltag. Wir sollten aber nicht einfach so zur Normalität zurückkehren, weil die Normalität das Problem war:
COVID-19 nahm seinen Anfang als Gesundheitskrise, eskalierte aber zu einer Wirtschaftskrise, welche die zahlreichen Schwächen des gegenwärtigen Systems aufzeigte.
«Lockdowns» und Grenzschliessungen wirkten sich unmittelbar auf das Einkommen der ärmsten und am meisten schutzbedürftigen Haushalte aus. Stark betroffen sind Textil- und Blumenproduzenten. Das hat bereits zu Arbeitsplatz- und Einkommensverlusten geführt, welche die Armut verschärfen.
COVID-19 hat uns zur Frage veranlasst, welche Regeln die wichtigsten sind. Wir haben nun die Möglichkeit, das wenig nachhaltige globale Wachstumsmodell zu überdenken und mit einem System zu ersetzen, das den Schwerpunkt auf Wohlbefinden, Nachhaltigkeit und Gleichheit legt.
Dazu hat die internationale Fair Trade Bewegung folgende drei Forderung aufgestellt:
- Mensch an erste Stelle setzen: Händler und „Brands“ sollen ihre Verantwortung gegenüber ProduzentInnen, ArbeiterInnnen und Bauern wahrnehmen und sie als gleichwertige Partner respektieren und dementsprechend Handeln.
- Konjunkturpaket für eine grüne und faire Transition schnüren: Dieses braucht einen klaren Fokus auf Klima, Umwelt und biologische Vielfalt, um den Investitionsboom nach Ende der COVID-19-Krise für einen Übergang zu einer fairen und CO2-neutralen Wirtschaft mit nachhaltigen und widerstandsfähigen Lieferketten zu schaffen.
- Unterstützung von Fair-Trade Unternehmen: Es sollen zinslose Kredite oder Darlehen angeboten werden, damit Fair-Trade-Unternehmen und Lieferketten mit einem ausreichend grossen Betriebskapital die Krise überleben können.
Die vollständige Erklärung der internationalen Fair Trade Bewegung finden Sie auf unserer Website.